Über uns:
Gott loben, das ist unser Amt.
Wir Bläserinnen und Bläser des Möhringer Posaunenchors wollen mit unseren
Instrumenten Gottes Nähe beständig hörbar machen. Dies geschieht zum Beispiel in Gottesdiensten und bei Gemeindeveranstaltungen.
Was viele über Posaunenchöre wissen, sie spielen Choräle. Was viele nicht wissen, wir können noch viel mehr. Höre doch dazu einmal gerne in unsere Hörproben rein.
Probe
Chor:
- Mittwoch
- 20 Uhr
- in der Auferstehungskirche (Widmaierstraße 127)
Jungbläser (neue Gruppe ab September 2024):
- Mittwoch,
- 19.00 Uhr
- in der Auferstehungskirche (Widmaierstraße 127)
Einsätze
- Gottesdienste
- Gemeindeveranstaltungen
- auf dem Friedhof
- Geburtstagsständle
- Christkindlesmarkt
- vom Turm der Martinskirche
- unser jährliches Konzert
Kontakt
Frieder Necker, posaunenchor@cvjm-s-moehringen.de
Jungbläser: Florian Bosch und Sarah Schock, jungblaeser@cvjm-s-moehringen.de
Auszüge aus der Festschrift zum 100-Jährigen Jubiläum:
BESTÄNDIG IM WANDEL – BESTÄNDIG IM WANDEL
Beständig im Wandel?
Posaunenchorarbeit erlebe ich als eine Konstante in sich wandelnden Zeiten, zugleich wandelt sich unser Chor stetig.
Bei einem 100-jährigen Jubiläum liegt es nahe, zuerst an die Konstanz des Chores zu denken. Das ist keine Frage: eine gewisse Portion Konstanz hat als Grundvoraussetzung für 100 Jahre Bestehen eine elementare Berechtigung. Für mich hat aber zugleich die Wandlungsfähigkeit des Chores große Bedeutung, die mir für unser gesellschaftliches Zusammenleben Mut macht.
Was ist denn nun konstant im Posaunenchor? Der protestantische Grundreflex soli Deo gloria „wir spielen zur Ehre Gottes“ steht hier an prominenter Stelle. So ist es: die Freude an Musik als Gotteslob und das damit verbundene Hinaustragen in unsere Welt bildet eine ganz wesentliche Klammer. „Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König“ (Ps 98,6).
Ebenso gehört zu den Konstanten, dass jeder und jede im Posaunenchor mitspielen darf, wenn er und sie sich anstrengt, die eigenen Gaben zu nutzen. Das kommt in der heutigen Leistungsgesellschaft einem Anachronismus gleich. Und stellt bei einem gewissen Qualitätsanspruch an das musikalische Ergebnis die Dirigentin, Chormitglieder (und manchmal auch Zuhörer/Innen) mitunter auf eine harte Probe. Trotzdem stehen wir im Posaunenchor dafür ein, dass jede und jeder mitspielen darf und einen achtenswerten Beitrag zum Gesamtklang leistet. Das Ergebnis gibt uns hörbar recht.
Für 100 Jahre ist aber nicht nur Konstanz vonnöten, sondern ebenso die Bereitschaft etwas Neues zu wagen. Ein „grooving piece“ bereits im dritten Kapitel der Jungbläserschule, die klassischen Noten der „Posaunenklänge“ abgelöst durch die neuen, aufgefrischten „Bläserklänge“: schon länger zeigt sich ein deutlicher Wandel in der Posaunenchorliteratur. Und das zu Recht! Es würde doch etwas fehlen, wenn man vor 60 Jahren den heutigen Klassiker „Die Nacht ist vorgedrungen“ von Jochen Klepper wegen dessen Freitod nicht in das Gesangbuch aufgenommen hätte.
Aber nicht nur in der Literatur tut sich einiges in den Posaunenchören. Auch die strukturelle Organisation hat sich vielerorts gewandelt. Oft waren es eher patriarchale Strukturen, in denen organisatorische Dinge beschlossen wurden, geprägt durch jahrzehntelange Chorleitungen. Demgegenüber erlebe ich es heute als sehr bereichernd, wenn die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt ist und in Gremien in einer offenen Aussprache nach besten Lösungen gesucht wird.
Damit Posaunenchorarbeit auf Dauer gelingt, ist eben beides wichtig: die Besinnung auf Konstanten und die Bereitschaft, sich Neuem zu öffnen. Dass dies im Kleinen funktionieren kann, feiern wir beim 100-jährigen Jubiläum und es macht mir zugleich Mut für die Herausforderungen in unserer Gesellschaft.
Wer Zeitung liest kommt aus dem Staunen nicht heraus. Trotz unerreichten wirtschaftlichen Wohlstands in Deutschland dominiert die Angst vor der Zukunft viele gesellschaftlichen Debatten. Angst vor Überfremdung, vor Globalisierung, Angst zu verlieren. Ein erschreckend großer Anteil der Bevölkerung reagiert auf diese Ängste mit dem Wunsch nach Abschottung, Ausgrenzung und Festklammern an vermeintlich Bewährtem.
Ist es demgegenüber nicht lohnender, sich auf die Konstanten unserer Gesellschaft wie demokratische Freiheit, soziale Marktwirtschaft oder christliche Werte zu besinnen und auf dieser Grundlage Lösungen für die anstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen zu suchen?! Darüber zu sprechen lohnt sich, finde ich, und nicht darüber wie man „uns“ von den „anderen“ abgrenzen könnte. Ganz konkret heißt das dann auch, veränderte Situationen als Chance zu begreifen, Fremde als Bereicherung für unsere Gesellschaft, Übernahme von Verantwortung als Ausdruck von Dankbarkeit für unseren Wohlstand.
Konstanz und Offenheit angemessen zu berücksichtigen, daran versuchen wir uns im Posaunenchor. Immer wenn es gelingt, bin ich sehr dankbar. Es ist doch wundervoll, dass ein 500 Jahre altes Kirchenlied und ein neues Lied zur gleichen Melodie gesungen werden. Konstanz und der Mut zum Aufbruch werden hier ganz erstaunlich durch Musik verbunden.
(Frieder Necker)
Der Anfang
Sonntag, 6. April 1919, Konfirmation. Die Konfirmanden des Jahrgangs 1905 ziehen in die Kirche ein. Anstelle
der Orgel spielt der Posaunenchor des evangelischen Jünglingvereins Möhringen. Er trat damals zum ersten Mal öffentlich auf und spielte 3 Lieder: beim Einzug der Konfirmanden „So nimm denn meine Hände“, nach der Einsegnung „Bei Dir Jesu will ich bleiben“ und als die Gottesdienstbesucher die Kirche verließen „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ vom Turm.
Dirigent war Herr Hiller aus Stuttgart-Gaisburg. Das Blasen sei ganz ordentlich gewesen, auch im Vergleich zu heute (1969), berichtete ein Bläser, der damals mitgeblasen hatte. Vielen Gottesdienstbesuchern seien die Bläsertöne so zu Herzen gegangen, dass Tränen in ihren Augen standen. Jener 6. April 1919 war also der Geburtstag unseres Chores.
1926
1969
2019
2024
Erste Bilddokumentation
50-jähriges Jubiläum
100-jähriges Jubiläum
Das sind wir heute