Monatsspruch Oktober: Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s Euch auch wohl. Jeremia 29,7
Diese Ansage Jeremias geht an ein Volk in der Krise. Viele wurden nach Babylonien verschleppt, Familien zersprengt an vielen verschiedenen Orten, das heilige Land lag nicht mehr vor den Füßen der Israeliten. Alles war anders als gedacht, als gewohnt, als verheißen. In den Minigemeinden, die sich überall in der Fremde bildeten, gab es Leute, die sich als Propheten ausgaben, die vorgaben, Gottes Willen und seinen Plan zu kennen, die aber nur sich selbst ins-
zenierten und im Grunde wider Gott redeten. FAKE-NEWS überall. Das Volk verwirrt, führungslos, aber auch wütend.
Der Monatsspruch greift diese Stelle der Bibel auf, vorausschauend auf eine Zeit in der wir Christen überall in der Welt heute ähnliches durchleben. Der Zugang zu gewohnten Orten ist uns verwehrt – Risikogebiet. Die gewohnte und verheißene Sicherheit des nie endenden Wirtschaftswachstums plötzlich weggebrochen, Unsicherheit und Angst greift um sich. Liebgewordener Luxus von Freiheit und rauschenden Festen wurde maskiert, Begegnung und Nähe auf 1,5 Meter runtergeregelt. FAKE-NEWS überall, das RKI sagt so, Trump sagt so, Herr Spahn weiß auch was und die föderalisierten Regelungen schaffen sowieso keine Klarheit.
Erstaunlich ist, dies sei hier angemerkt, dass heute kaum jemand Gott die Schuld an dem Chaos gibt. Was ist sein Plan?
Diese Frage wird mit Blick auf China, Russland oder Amerika gestellt. Verschwörungstheorien überall, aber kein Generalverdacht fällt auf Gott. Das unterscheidet die Szenarien von damals und heute, denn Jeremia rechnet mit den Volksverhetzern, die wider Gott reden ab und droht ihnen Strafe an.
Er beschwört die Menschen, Geduld zu haben. Und er sagt: Habt Vertrauen. Habt Vertrauen, denn Gott wird Euch aus dieser Krise hinausführen, aber die Zeit ist noch nicht gekommen. Darum hält er Sie an, Häuser in den Städten zu bauen und sich einzurichten. Einzurichten in dieser Situation, denn Sie wird nicht gleich vorbeigehen. Und wenn ihr die Situation annehmt, so wird es euch wohlgehn. Viele von uns tun das heute auch. Es ist klar, dass der Schwebezustand dauern wird, die Beschränkungen jederzeit enger werden können, die Unsicherheit anhält.
Es gab viele Stimmen, die sagten, wir müssen etwas ändern, wir müssen uns ändern. Mit jeder Lockerung verschwanden dann mehr und mehr die guten Vorsätze und zurück blieb bis heute der Traum vom Neuanfang als schaler Geschmack im Mund.
Wir haben heute keinen Jeremia der uns zuruft, „Habt Vertrauen, haltet Euch an Gott, er hat einen Plan“.
Und doch können wir davon ausgehen, dass Gott einen Plan hat. Vermutlich mal wieder zu groß für unsere Sicht auf die Welt. Aber wir sollten ihm vertrauen. Die Ideen die uns im Lockdown zum anderen, zum besseren Leben kamen, vielleicht sollten wir die stärker weiterverfolgen. Uns nicht wieder in den Alltagstrott reißen lassen.
Gott sprach durch Jeremia zu den Menschen: Suchet der Krise Bestes und betet für sie.
Vertraut mir.
OH