Die Bibel – Urkunde des Glaubens Teil 3
Die Schrift kann uns zur direkten Gottesanrede werden. Gott spricht.
Drei Aspekte sind dabei wichtig:
Gott spricht – sein Wort schafft Leben
Gott spricht – sein Wort verwandelt Menschen
Gott spricht – sein Wort führt Menschen ans Ziel
Gott spricht – sein Wort führt Menschen ans Ziel
In der Bibel vernehmen wir die gute Nachricht von Jesus Christus, das Evangelium. Wir können erkennen, wie Gott uns heute hilft – zum Leben, zum Glauben und zum Hoffen. Das hängt mit dem Bibelbuch zusammen. Wenn wir eine Bibliothek sehen, staunen wir. Die Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar ist ein solches Beispiel. Das Wissen einer ganzen Epoche ist in ihr aufbewahrt. Der Brand vor einigen Jahren hat die Menschen ganz besonders geschockt und geschmerzt. Es ist etwas ganz Schlimmes, wenn geistige Werte unwiederbringlich verloren gehen. Umso schöner, wenn eine solche Einrichtung dann wieder eröffnet werden kann – wie es mit der Anna-Amalia-Bibliothek geschehen ist.
Dass Worte nicht Schall und Rauch sind, entdeckt man leicht, wenn man Diktaturen sieht, die Texte, Bücher und Artikel verbieten oder gar vernichten. Die Diktatoren aller Zeiten wissen sehr gut, dass Denken und Freiheit von Wort und Bild auch leicht zur Freiheit der Menschen führen können. Genau das wollen sie verhindern.
Die Freiheit von Wort und Glauben ist ganz wichtig – gerade weil viele Christen in Verfolgung leben müssen. Aber auch da ist die Nähe Jesu Christi gegeben. Er ist der Mittler zwischen Gott und Menschen. Durch ihn ist die Geschichte eine gute und zukunftsfähige. Diese Welt hat Hoffnung, dass das gute Wort Gottes seine Wirkung entfaltet. Dann ist diese Welt geborgen in ihm, der sie zur Vollendung führen wird.
Wer sich auf den Weg Jesu einlässt, hat kein Zuckerschlecken, aber einen treuen Wegbegleiter. Das, was mit unserem Leben gemeint ist, welche Potenziale in ihm stecken, was das Ziel sein könnte – all das wird immer deutlicher. Unsere eigene Ich-Stärke wird keineswegs unterdrückt. Gott will starke Frauen und Männer, die für ihren Glauben und für ihre Ziele eintreten. Selbstbewusstsein ist kein Gegensatz zur Demut vor Gott. Streitfähigkeit gehört ebenso zu den Tugenden wie Versöhnungsfähigkeit.
Schöpferisch tätig zu sein ist eine Grundbeauftragung für den Menschen. Diese Welt zu gestalten ist eine zentrale Aufgabe. Dazu finden sich in der Bibel wichtige Hinweise, wie sich die Liebe Gottes zu seiner Welt in unserer Liebe zu ihr fortsetzen kann. Doch das Zentrale bleibt der Zuspruch, dass wir gewollt und geliebt sind: Das ist das Evangelium! Alles andere – die Ethik und das gute Handeln – kommt aus dieser Quelle.
Klaus Sturm (puksturm@visionairy.de)
Hrsg. vom evangelischen Kirchenrat, 2008