„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Markus 9,24
Kennt nicht jeder von uns das Gefühl? Man ist verzweifelt, weiß keine Lösung und findet niemanden in seiner Nähe, der einem beisteht. Man will sich keinem anvertrauen, man glaubt auch nicht daran, dass da jemand ist, der einen wirklich versteht.
In diesen tiefsten Momenten der Verzweiflung gibt es niemanden mehr, der zwischen mir und Gott steht. Ich bin auf ihn angewiesen und lege meine Nöte vor ihn. Ich hoffe auf Errettung, auf Erlösung, auf Beistand. Denn ich glaube, ja ich glaube ganz fest, dass da irgendwo ein tröstender Vater, eine beschützende Mutter, ein Bruder ist der mir beisteht und mich so nimmt wie ich bin. In all meiner Schwäche, meiner Unvollkommenheit, meiner Menschlichkeit.
Und jedes Mal brennt in mir dann das schlechte Gewissen. Dass ich mich nur jetzt an ihn wende. Wenn’s mir ganz dreckig geht. Warum vergesse ich immer an ihn zu denken in den glücklichen Momenten? Wenn ich einfach mal so DANKE sagen könnte. Ohne direkt Hilfe oder Gegenleistung zu erwarten. Sondern einfach weil ich sein darf, weil ich bin wie ich bin, weil alles ist wie es ist. Wie ungläubig fühl ich mich in solchen Momenten? Wie undankbar! Welch schlechter Christ ich doch bin.
Meist laufe ich eher auf den hinteren Rängen bei dem „wer-ist-der-beste-Christ-Spiel“ ein. Aber ich bin darüber in den seltensten Fällen wirklich unglücklich.
Denn ich weiß, dass Du Herr mir darob nicht böse bist und Du wie ein guter Vater froh bist, wenn ich zu Dir komme. Egal was gestern war und egal ob meine Hosen zerrissen und meine Knie aufgeschlagen sind.
Ich spüre tief ihn mir, dass es viele Wege gibt die zu Dir führen, auch wenn ich in all den Jahren so manchen Umweg gegangen bin – und die Bahn auch manchmal schief war. Aber ich habe mit meinem Herzen gelernt, dass Du mich dafür liebst, dass ich vor Dich trete und bete:
„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Markus 9,24
Volker Hühn