Wandelt als Kinder des Lichts, die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Baoh, schmeckt das fad. Ist es Ihnen auch schon mal passiert, dass Sie bei einem eigentlich leckeren Essen einfach das Salz vergessen haben? Was macht das Salz eigentlich ganz genau? Außer „salzig“ sein? Wie kommt es, dass wir manche Mahlzeiten beinahe unerträglich finden wenn das Salz fehlt? Ist es die Würze oder dass einfach „etwas fehlt“? Die Grundlage? Das „Salz in der Suppe“?
Wer am 8. Sonntag nach Trinitatis in den Gottesdienst geht, wird als Schriftlesung die weltberühmten Worte „Ihr seid das Salz der Erde….Ihr seid das Licht der Welt“ hören. Was ist damit gemeint? Welche Rolle im Lauf der Welt spricht Jesus uns hier zu?
Gerade in diesen Zeiten der zunehmenden Digitalisierung und Globalisierung haben immer mehr von uns das Gefühl, ja „eh nichts machen zu können“, ein kleines Rädchen im großen Lauf der Welt zu sein. Und ob ich und mein Handeln etwas ändert, das glaub ich ja schon dreimal nicht. Und genau hier setzt Jesus mit diesen Worten aus dem Evangelium an: Was ich tue oder unterlasse, was ich sage oder plane, ist nicht gleichgültig. Wer vom Glauben an Jesus angesteckt ist, der weiß: Ich bin verantwortlich, mein Leben kann etwas verändern. Die frohe Botschaft von Jesus Christus setzt etwas in Bewegung. Wie ein Stein der ins Wasser fällt oder wie ein Funke der überspringt. Wir sind gemeint, wir alle, jeder einzelne. Als Licht der Welt und Salz der Erde werden wir Christen in der Welt nicht unbemerkt bleiben – und auch manchmal darin anecken. Doch das halten wir aus, in Gottes Namen.
Es ist komisch, dass wir unentwegt von Frieden reden, es ist seltsam, wenn wir den anderen, der eigentlich total unfreundlich ist, dennoch erst mal nicht verurteilen, sondern als Geschöpf Gottes annehmen. Es ist wirklich unüblich, sich um den Schwachen zu kümmern und den Starken erstmal links liegen zu lassen. Doch das ist – auch wenn es uns manchmal schwer fällt – unser Auftrag als Christen. Christen in der Nachfolge dessen, der für uns ans Kreuz ging.
Stellen wir deshalb über die Sommerferien unser Handeln unter die Worte des Wochenspruchs des selben Sonntags: Wandelt als Kinder des Lichts, die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Schöne Sommerferien, liebe Kinder des Lichts, wünscht
Volker Hühn