Inhalt

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein in Fülle (1. Mose 27,28)

Im ersten Moment des Lesens des Monatsspruches vom Juni freut man sich und denkt: Was für ein schönes Segenswort. Da wird jemand mit allem was zum Leben notwendig ist bedacht. Wasser, Nahrung, und den Wein der Fülle nehmen wir mal als Ausdruck von Wohlstand und sanitärem Wohlbehagen. Das wäre so ein Wort, dass man einem Gast zum Abschied oder einem Reisenden auf den Weg mitgeben würde.
Und so ist er in der Geschichte der Bibel von Isaak auch gemeint: Der Erstgeburtssegen den Isaak auf dem Sterbebett ausspricht, soll seinen Nachfolger in Gottes großem Plan bestimmen. Eigentlich sollte er Esau zuteil werden, der als Älterer der Brüder ein Anrecht darauf hat. Die Mutter überredet Jakob, den Jüngeren, sich diesen Segen zu erschleichen, durch List und Betrug.
Unter diesen Rahmenbedingungen bleibt einem moralisch der Segenswunsch gleich im Hals stecken.
Im Folgenden, und ich empfehle die Lektüre allen Game of Thrones-Fans, ergeht es Jakob, dem Betrüger gar nicht so schlecht und er trägt einen großen Teil dazu bei, dass Gottes Plan mit seinem Volk Israel auf- und vorangeht. Mehrere Frauen heiratet er, dazu deren Mägde um eine große Zahl von Nachkommen zu schaffen. Positionsgeschacher, Netzwerker, Bündnisse die geschlossen und gebrochen werden.
Und wie auch in der großen heutigen Weltpolitik ist es oft zum Speien, wie problemlos scheinbar Gerechtigkeit und Anstand aussen vor bleiben dürfen, für das Gelingen eines großen Plans.
Gott lässt zu, dass sich Jakob den Segen des Vaters erschleicht.
Also gehört es wohl zum Plan. War Jakob der Fähigere und die Tradition durfte deshalb ausgehebelt werden?
Wie ist das mit uns, wenn wir übergangen werden? Und auf den zweiten Blick erkennen, dass die Aufgabe, für die wir uns vorgesehen hatten, von dem der sie dann macht, sehr gut ausgefüllt wird. Wenn wir ehrlich sind, besser als wir das gekonnt hätten. Das ist für uns nicht immer gerecht, aber für eine Sache sinnvoll. Und Gott fand es sinnvoll, dass Jakob Isaaks Nachfolge antritt.
Wie so oft hilft mir nur die Erkenntnis, dass ich Gottes Plan nicht verstehen werde. Ich Mensch – er Gott. Ich Kleines Hirn – er großes Hirn. Wieder einmal ist Demut angesagt. Aber auch Freude! Denn ich spiele eine Rolle in Gottes Plan. Und ich glaube, dass er mich liebt und seine Verheißungen auch für mich gelten.
Und dann bin ich wieder froh, dass dem Alten Testament das Neue folgt und dass da einer in die Welt geschickt wurde, der das irgendwie gut hinbekommen hat mit der Gerechtigkeit für alle und mit der Versöhnung der Menschen.
Der Gottes Plan auch um die Nicht-Israeliten erweitert hat und der als oberste Spielregel die Liebe zum Nächsten gepredigt und gelebt hat.
Und Hand aufs Herz, in diesem Plan kann ich meine Rolle, als Gottes-Plan-Nicht-Versteher viel besser akzeptieren.

Oliver Henke

Inhalt

Weiterlesen
Max Beck C72eCrOstC4 Unsplash
Andacht Dezember 2024
Lass Dein Gesicht vor Freude strahlen....
Pexels Akilmazumder 1072824
Andacht November 2024
Monatsspruch November 2024: „Wir...
Pexels Pixabay 416904
Andacht Oktober 2024
Fürchtet euch nicht. Wartet ab...
Pexels Dominik Rheinheimer 1276443144 25897687
Andacht Juli/August 2024
Du sollst dich nicht der Mehrheit...
Pexels Elizabeth Tr Armstrong 128038 680230
Andacht Mai 2024
Alles ist mir erlaubt Wäre das...
Max Beck C72eCrOstC4 Unsplash
Andacht Dezember 2024
Lass Dein Gesicht vor Freude strahlen....
Pexels Akilmazumder 1072824
Andacht November 2024
Monatsspruch November 2024: „Wir...
Pexels Pixabay 416904
Andacht Oktober 2024
Fürchtet euch nicht. Wartet ab...
Pexels Dominik Rheinheimer 1276443144 25897687
Andacht Juli/August 2024
Du sollst dich nicht der Mehrheit...
Pexels Elizabeth Tr Armstrong 128038 680230
Andacht Mai 2024
Alles ist mir erlaubt Wäre das...