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Monatsspruch Mai: „Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat!“ 1. Petrus 4 Vers 10

Dienen ist out. Es geht ums Verdienen. Mir wurde immer erklärt, dass ich einen guten Schulabschluss machen soll, damit ich mir später meinen Lebensunterhalt verdienen kann. Der Glaubenssatz meiner Umgebung lautet: Verdienen ist das Entscheidende. In meinem Betrieb muss Geld verdient werden. Auch im Ehrenamt muss ich mir die Anerkennung verdienen. Und jetzt kommt Petrus daher mit „dienen“.
Bei Petrus geht es ums Dienen, nicht ums Verdienen. Haben wir da womöglich in den letzten Jahren etwas falsch verstanden? Ist „dienen“ das Eigentliche und „verdienen“ nur das materielle Dankeschön dafür? Erleben wir in der jetzigen Krise nicht genau die Wahrheit dieses Monatsspruchs? Nicht die Großverdiener sind systemrelevant. Systemrelevant sind diejenigen, die den Menschen dienen. Wow! Manchmal kann so ein Bibelvers ziemlich aktuell werden.
Nur mit was kann ich dienen, wenn ich dummerweise keinen systemrelevanten Beruf erlernt habe? Petrus sagt: Jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. Nicht die Gabe, die wir uns verdient haben. Dann wäre es ja keine Gabe mehr. Denn Gaben werden uns einfach geschenkt, ohne dass wir sie uns verdienen müssen.
Und wie findet man diese Gabe bei sich heraus? Ich habe bei mir bemerkt, dass dies relativ einfach ist. Wenn ich zwischen zwei Aufgaben zu wählen habe, schaue ich mir an, welche ich zuerst mache. Das ist meistens die, die ich lieber mache. Und was ich gern mache, was mir von der Hand läuft, dort liegen meine Begabungen! Prüft es einmal bei euch. Ich bin gespannt, ob ihr zum gleichen Ergebnis kommt.
Das gute Gefühl darüber, dass ich etwas zu Stande bekomme, einem Menschen weiterhelfen kann, ein Problem lösen kann, macht mich zufrieden. Wo ein Mensch mir möglicherweise nur in Gedanken sagt: „Gut, dass es dich gibt“. Das verstehe ich unter dienen. Kein griesgrämiges, demütiges, leidensvolles Dienen.
Nein, dienen heißt für mich: „Meine Gaben ausleben und dabei Selbstwirksamkeit erfahren“. Das schafft Zufriedenheit. Jetzt muss ich meinen Glaubenssatz doch korrigieren. Er lautet nun:

„Dienen ist für Menschen systemrelevant“. Der Verdienst ist nur die materielle Anerkennung. Das Dankeschön ist die immaterielle Form davon. Petrus sagt: „Dann sind wir die guten Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes“. Für mich lautet der Dreiklang des Monatsspruchs folgendermaßen:
– Es geht ums Dienen, nicht ums Verdienen.
– Gaben werden einem geschenkt, die kann man sich nicht verdienen.
– Verwalter der Gnade Gottes sind entspannte Menschen, weil sie sich auch die Gnade nicht verdienen müssen.

Sie bekommen einfach alles geschenkt. Ich bin gespannt, was Ihr mir als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes zu berichten habt. Wer Lust hat kann sich bei mir melden.

Bernd Hirzel

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