„Und wir wollen aufeinander achten und uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten anspornen.“ Hebräer 10 Vers 24
Dieser Vers, der Monatsspruch Oktober, steht ganz oben auf der Hitliste der Trausprüche, die sich Brautpaare zur Zeit wünschen. Ein hilfreicher Bibelvers als Navi für die gemeinsame Lebensreise?
Die Situation der Menschen, an die der anonyme Verfasser den Vers schrieb, war allerdings eine ganz andere als die eines erwartungsfrohen Brautpaares.
Die Christen im ersten Jahrhundert hatten für ihren Glauben viel erdulden müssen: Beleidigungen, Misshandlungen und Verfolgungen. Trotz aller Widerstände hatten sie ausgehalten und sich gegenseitig unterstützt. Doch irgendwann machte sich Mutlosigkeit und Resignation breit. Diesen verunsicherten und verzagten Menschen schickte nun der Autor des Hebräerbriefes eine Ermutigungspredigt: Wir wollen an dem Bekenntnis zur unerschütterlichen Hoffnung festhalten, denn Gott ist treu, auf dessen Versprechen sie beruht (Vers 23).
Was war die unerschütterliche Hoffnung, was ist sie heute?
Was ist deine unerschütterliche Hoffnung? Was ist meine unerschütterliche Hoffnung?
Ich kann an meiner Hoffnung nur festhalten, wenn ich sie kenne! Kannst du deine Hoffnung einmal festhalten (aufschreiben), an der du festhalten möchtest?
Weiter schreibt der Autor: Wir wollen uns umeinander kümmern und uns zur Liebe und zu guten Taten ermutigen (Vers 24).
Das ist das Wort, das Brautpaaren und Christen auf ihrem gemeinsamen Lebensweg helfen soll! Wir brauchen einander, damit unser Vertrauen ins Leben gestärkt, unsere Hoffnung gefestigt bleibt!
Der Mensch braucht ein Gegenüber, ein Du, eine andere Person durch die Gottes Botschaft von seiner Treue, seiner Liebe, seiner Vergebung durchscheinen, durchklingen kann, gegen alle Zweifel, Verlorenheit und Selbstanklage. Wir brauchen jemanden, der auf uns achtet, der sich um uns kümmert. Wer meint, dass er allein vertrauen kann, verkennt seine Situation.
Wie gut, wenn es Glaubensgeschwister, eine Familie oder Partner gibt, die gegenseitig auf sich achten: schauen, wie geht es dem anderen, wie kann ich ihn stärken? – im Gebet, durch ermutigende Worte, eine Karte, einen Anruf,… Wie kann ich zur Liebe und guten Taten anspornen? Nichts wirkt motivierender als das Vorbild! Aber auch durch Loben und Danken! (Loben zieht nach oben, Danken schützt vor Wanken)
Wenn ich den anderen lobe für sein liebevolles Verhalten, mich dafür bedanke, es nicht für selbstverständlich nehme, freut und ermutigt es den anderen. Positives verstärkt Positives!
Christen und Brautpaare sind unterwegs auf einer gemeinsamen Lebensreise, sind Durchreisende zum Himmel. Viele Baustellen, Umleitungen und manchmal auch Staus werden wir auf unserer Reise erleben.
Gott sei Dank, wenn wir aufeinander achten und uns gegenseitig zur Liebe und guten Taten ermutigen!
Christine Hirzel (christinehirzel@aol.com)