Seid nicht bekümmert, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke | Nehemia 8,10
Der Monatsspruch vom September ist manchem von uns bekannt und wurde vielleicht auch schon öfters als Lied der Gnadenthaler Kommunität gesungen. Aber wo kommt er her?
Das Wort steht im Alten Testament im Nehemiabuch (Die Teilnehmer des Jungscharzeltlagers kennen die Geschichte genau, diese war nämlich ihr diesjähriges Thema ):
Unter Nehemias Leitung gelang der Wiederaufbau der Mauer um die Stadt Jerusalem in nur 52 Tagen!
Eigentlich ein Grund zur Freude, eine unglaubliche Leistung in dieser kurzen Zeit die Mauer wieder zu errichten. Jerusalem war wieder sicher, die äußere Sicherheit und der Schutz der Menschen war wiederhergestellt.
Was tun wir alles für unsere „äußere“ Lebenssicherheit?
Welchen unglaublichen Einsatz und Aufwand betreiben wir auch, dass bei uns der „äußere Rahmen“ (Ausbildung, Karriere, Versicherungen, Haus….) stimmt.
Auch wir stecken unsere ganze Kraft und Energie in die Sicherung unserer Lebensqualität.
Das israelitische Volk blieb aber dabei nicht stehen. Es erinnerte sich wieder an das, was sie als Volk zusammen gehalten hatte: Nur wer „innerlich“ gehalten ist, ist sicher und stark!
Darum las Esra der Schriftgelehrte das Gesetz Mose vor. „Die Leviten (Priester) legten das Buch des Gesetzes Gottes klar und verständlich aus, so dass man verstand, was gelesen worden war“ (Neh. 8,8)
Hier geschah Verkündigung, die bei den Menschen ankam: Sie verstanden und waren berührt worden!
Als Folge weinten alle und waren bekümmert. Sie hatten erkannt, dass sie gott-los gelebt hatten, dass sie Gottes Gebote missachtet hatten. Im Spiegel des Gesetzes erkannten sie ihre eigene Schuld und spürten bis ins Innerste, dass sie Gott vergessen hatten.
Wie tief bekümmert es mich, wenn ich entdecke, dass ich ohne Gott gelebt habe?
Dass Gott mein Herz berührt kann ich ja nicht machen – ich kann mich nur öffnen, so wie die Israeliten.
Das hatte Esra erkannt, er sah ihre Reue und Umkehr und konnte sie daher trösten:
„Seid nicht bekümmert, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“
Wer seine Schwächen sieht, den kann Gott stark machen.
Mit Jesus hat Gott uns noch viel deutlicher gezeigt: Er ist für uns!
Wenn wir umkehren, laufen wir gerade in die Arme des liebenden Vaters.
Die Israeliten hatten sich Zeit genommen für Gottes Gebote. Wir können uns Zeit nehmen um Gottes Liebe in der Bibel und unserem Leben zu entdecken. So wie die Sonne unsere Haut erwärmt, so festigt und wärmt das Nachsinnen über Gottes Liebe unser Herz.
Ich wünschen Ihnen, Euch viel Zeit für Gottes Liebe.
Christine Hirzel