Erfahrung während meines Einsatzes in Djibouti
Djibouti liegt am Horn von Afrika, an der Meerenge (Bab el Mandeb = Tor der Tränen) zwischen Rotem Meer und Indischem Ozean, ca. 11 Grad Nord – also von in den Tropen. Die Tropen sind die Gebiete zwischen 23,5 Grad Nord (Wendekreis des Krebses) und 23,5 Grad Süd (Wendekreis des Steinbocks) und zeichnen sich aus vor allem durch große Hitze und sehr kurze Phasen der Dämmerung. Vor allem, wenn die Sonne senkrecht steht, gibt es fast keine Dämmerung und es wird innerhalb von Sekunden taghell oder „Kuhnacht“.
Um die Osterzeit des Jahres 2016 im April stand die Sonne senkrecht über Djibouti… das war jetzt der nautisch-geographisch-astronomische Vorspann…..
Unsere amerikanischen Nato-Partner sind in Djibouti mit ca. 5.000 „Mann“ stationiert und betreiben das Camp Lemonnier, eine richtiges Dorf mit Supermarkt, Kino, Bank, Kirche, Buslinien zwar keinem McDonald‘s aber Subway und Pizza Hut sind vertreten. Straßen, (Sport-)Plätze, Läden, das ganze Camp wird nachts „taghell“ (Anführungszeichen beachten) erleuchtet. Alle Soldaten der vor Ort (Mission „Atalanta“) vertretenen Nationen wurden vom amerikanischen Pfarrer zur Osternachtsfeier eingeladen.
Ich fuhr bei stockdunkler Nacht los. Das Camp, außerhalb der Stadt, war schon von weitem an seiner gleißenden Beleuchtung zu erkennen. Auf der Terrasse der Cafeteria fanden wir ein einigermaßen lichtgeschütztes Plätzchen, um Gottesdienst zu feiern. Trotzdem störten die hellen Scheinwerfer.
Um 6 Uhr ging dämmerungslos die Sonne auf und die grellen Scheinwerfer ringsum waren, wenn überhaupt, nur noch als weiße Pünktchen zu erkennen.
Da kam mir folgender Gedanke: Gott schaut auf die Erde – vielleicht so, wie die Astronauten der Internationalen Raumstation ISS – und sieht auf der Nachtseite nur vereinzelt weiße Punkte: So sind die Großstädte aus dem Weltraum zu sehen. Gott ist „beeindruckt“, mit welchem Aufwand wir Menschen versuchen Licht ins Dunkel zu bringen: Mit Kraftwerken, Generatoren, Scheinwerfern, Flutlicht etc. gelingt es uns einigermaßen Punkte oder Flächen maximal in der Größe von Fußballplätzen zu beleuchten. Gott guckt sich das eine Weile an, dann lehnt er sich entspannt zurück und betätigt den Schalter mit der Aufschrift „Sonne“…
!!!Welch ein Unterschied zu unseren Beleuchtungsversuchen…!!!
Ich habe für mich aus diesem Erlebnis drei Erkenntnisse mitgenommen:
1. Gott hat für unsere Sorgen / Probleme eine Lösung.
2. Diese Lösung sieht anders aus, als wir erwarten, erbitten oder sogar erbeten.
3. Gottes Lösung ist qualitativ besser, als wir uns vorstellen können.
….Jetzt muss ich „nur“ noch auf das vertrauen (=glauben), was ich selbst geschrieben habe…:-)
Andreas Hasenknopf