Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Hebr 11,1 (L)
Glaube / Zuversicht / Zweifel / Hoffnung
Das sind große Begriffe, Begriffe, die im Leben jedes Einzelnen eine große Rolle spielen.
Auch der, der keinen festen Glauben besitzt, hat doch die Zuversicht, dass „alles gut wird“, dass nicht alles umsonst ist auf dieser Welt. Aber wenn er diese Zuversicht nicht hat, worauf will er dann hoffen? Besteht sein ganzes Weltbild nur aus Zweifeln?
Das ist alles richtig kompliziert, unsere Welt ist kompliziert und oft weiß man nicht mehr wo die Grenze zwischen Glaube und Zweifel verläuft. Manchmal verliert man die Zuversicht und sogar jegliche Hoffnung darauf, dass die Menschheit und ich als Einzelner auf einem guten Weg sind.
Aber genau das unterscheidet doch den Christen von dem, der nicht glauben kann. Dass der Glauben uns Zuversicht bringt. Zuversicht darauf, dass unsere Hoffnung nicht umsonst ist. Dass unsere Gebete erhört werden. Dass da ein Gott ist, dessen Kinder wir sind und der uns zumindest nicht allein lässt. Auch wenn uns dieser Glaube manchmal schwerfällt.
Denn was ich um mich herum sehe, bringt mich zum (Ver)-Zweifeln: Giftgas-Angriffe auf Familien mit Kindern, blanker Hass auf geflüchtete, verzweifelte Menschen, Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, Führer von großen Staaten, die mit scharfen Waffen spielen.
Das woran wir glauben, das worauf wir hoffen, all das können wir nicht sehen. Und dennoch müssen wir versuchen – um einen altmodischen Begriff zu benutzen – fest im Glauben zu bleiben. In dem Glauben an Gott. Von dem wir uns Erlösung, Frieden und Gerechtigkeit erhoffen. Unsere Hoffnung an dieses Paradies muss uns aufrecht halten und uns dabei helfen, am Irrsinn der Welt nicht zu verzweifeln und damit an Gott zu zweifeln. Der Glaube ist unsere feste Zuversicht, wie der Hebräerbrief uns lehrt. Er soll uns Mut machen, nicht dem zu vertrauen was wir greifbar vor uns sehen, sondern darauf hoffen, dass am Ende alles gut ausgeht.
Auch wenn uns allen das manchmal schwer fallen mag.
Volker Hühn