Andacht Dezember 2013

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Und das Glück steht vor Dir an der Straße und hält den Daumen raus, aber alles geht so schnell, dass es Dir immer erst auffällt, wenn Du in den Rückspiegel schaust.
Und dann ist es längst zu spät um anzuhalten, dann musst Du weiter geradeaus, bis das Glück wieder an Dir vorbeirauscht, weil Du ständig in den Rückspiegel schaust….

Lied ‚Rückspiegel‘ von Maxim

Wir sind auf unserem Weg und brettern geradeaus, aber wir konzentrieren uns oft auf das, was hinter uns liegt. Wir suchen die verpassten Chancen, die nicht ergriffenen Möglichkeiten, die ungemachten Erfahrungen und ständig denken wir, wo wir wohl die Kreuzung verpasst haben, an der uns das Glück begegnet wäre. Weil das Leben das wir leben doch nie das beste Leben sein kann.

Und unter der Oberfläche lauert fies die eigene Unzufriedenheit.

Und das Glück steht vor Dir an der Straße, und hält den Daumen raus…
All die nicht gesagten Danke, die nicht gelachten Lacher, die nicht gereichten Hände der Anteilnahme… unwiederbringlich verpasst. Und plötzlich weiß ich, hinterher, was ich besser hätte antworten können, welches Argument gestochen hätte, welche coole Reaktion die perfekte Erwiderung gewesen wäre, welches Wort hätte helfen können…

Weil ich hinter mir reflektiere, rausche ich vorbei, und es ist zu spät, der Moment ist vorbei, keine Vollbremsung hilft.
Was sehe ich von Jesus, wenn ich in meinen Rückspiegel schaue, während mein Wagen geradeaus auf Weihnachten zu brettert?
Da steht er, wie ein riesiges Paket vor mir an der Straße und hält den Daumen raus. Alles was ich brauche sitzt da im Stall: die Liebe, die Güte, der Trost, die Freude, der Todvertreiber, der Mutmacher und das ewige Leben. Will einsteigen in mein Herz, mitfahren, mitreisen und mitreißen, dabeibleiben, will meinen Blick lenken, weg vom Rückspiegel, auf das Wesentliche. Auf mein Leben mit und vor Gott.

Mein Blick hängt noch gebannt an den hinter mir im Windschatten aufwirbelnden Fetzen nicht erhörter Gebete, an den nicht ersparten Schmerzen und Verletzungen, an den unbeantworteten Fragen. Mein Kopf hadert mit verschleuderten Bistumsmillionen und vergoldeten Abendmahlskelchen.
Doch noch erwartet mich das Paket, jetzt im Adventsgewand, wird geschmückt mit Kerzenschein, Punsch und Spekulatius, mit süßer bärentätzlerischer Verlockung und heimeligen Traditionen.

Es lullt mir den Blick ein, der träge im Rückspiegel schwelgt.
Etwas in mir versucht verzweifelt all die Verpackung wegzureißen und das Wesentliche auszupacken, verlangt nach jemandem der mir ins Ohr schreit: Schau hin!!!!
Aber wenn ich den Blick nicht auf die Straße vor mir bringe, rauscht es vorbei…
O.H.

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