Andacht Januar 2014

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Gott nahe sein – das ist mein Glück! Psalm 73, 28 – Jahreslosung 2014

„Er hat sich zu uns auf den Weg gemacht, in unsere Welt hinein. Wer hätte das jemals von ihm gedacht? Der große Gott wird klein!“- so beginnt ein Lied, das wir am Lichtlesgottesdienst gesungen haben. Das ist wirklich zum Staunen: Gott, der Schöpfer von Galaxien und Atomen, der Herrscher über Mächte und Gewalten ist sich nicht selbst genug, sondern hat eine unendlich tiefe Sehnsucht: er will uns Menschen nahe sein und in Beziehung zu uns leben. Seit Beginn der Schöpfung spricht er zu uns Menschen und wirbt um uns. Er vermisst uns. Gott ist nicht weit weg unerreichbar im Weltall. Er ist hier, bei uns, und will in uns wohnen. Dabei drängt er seine Nähe nicht gewaltsam auf; überfällt uns nicht mit seinem Angebot. „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an!“, sagt Jesus (Offenbarung 3,20). Er ist ein Gentleman und wartet darauf, dass wir ihm öffnen: immer wieder neu. Wenn wir ihn dazu einladen, bleibt er gerne: „Wisst ihr nicht, dass (…) der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1. Korinther 3,16)

Mit diesem „Mitbewohner“ können wir reden. Ihm erzählen, was uns freut und ärgert, was wir hoffen und planen, was uns traurig und wütend macht. Und dann zuhören, was er dazu sagt. „Wir beten nicht, um Gott wissen zu lassen, was wir wollen, denn er kennt unser Herz besser als wir selbst; sondern wer betet lebt vor ihm, zu ihm hin, vor ihm her, gibt Gott was sein ist und empfängt was er geben will.“ (Romando Guardini)

Feste Rituale können mir helfen, mich immer wieder an das Gebet zu erinnern: die „Stille Zeit“ am Morgen, das Tischgebet, ein Danke-Gebet am Abend, die Erinnerungsfunktion im Handy, die mich auffordert, ein Gebet loszuschicken. Manchen hilft es, sich auch äußerlich auf das Gespräch mit Gott einzustellen: eine Kerze anzuzünden, ein Holzkreuz in die Hand zu nehmen, sich zu bekreuzigen, ein Bild zu betrachten, sich bewusst hinzustellen oder zu knien. Mancher betet konzentrierter in Gemeinschaft – im Stillen Gebet während des Gottesdienstes oder in der Gebetsgemeinschaft im Hauskreis. Aber genauso kann ich alleine, unterwegs und spontan das formulieren, was mir auf dem Herzen liegt. Es geht nicht um ausgefeilte Sätze oder um das Einhalten bestimmter Formen – es geht um das Gespräch mit dem himmlischen Vater. Zum Abschluss möchte ich dir ein paar Fragen mitgeben:

  • Wo stehst du gerade in deiner Beziehung zu Jesus? Steht er draußen vor der Tür? Ist er gelegentlicher Gast oder fester Mitbewohner?
  • Ist beten für dich eher Lust oder eher Frust?
  • Was könnte dir helfen, dich zum Beten zu motivieren?

Ich wünsche uns für 2014 viele gute Gebetserfahrungen in der Nähe Gottes!

Steffi Weinmann

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