Andacht Februar 2019

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„Meine Worte mit Bedacht wählen, weil ich mir bewusst bin, was sie bewirken können.“

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. … Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“ So beginnt sie: die Schöpfungsgeschichte, die davon erzählt, wie Gott alles ins Leben ruft. Gott spricht – und was er sagt geschieht. Seine Worte beschreiben nicht nur die Realität, sondern gestalten sie. Die Wendung „Gott spricht/Gott sprach“ kommt fast 1000 mal in der Lutherbibel vor. Gott ist ein Gott, der mit uns in Beziehung sein möchte und mit uns redet. Seine Worte sind es, die Situationen und Menschen verändern können.
Auch für die Kommunikation unter uns Menschen gilt: Sprache ist nicht nur der Schlüssel zur Welt, ohne die Verständnis und Zusammenleben unmöglich wären (wie beim Turmbau zu Babel eindrucksvoll demonstriert). Nein, Sprache kann Situationen und Menschen auch verändern. Da fühle ich mich zum Beispiel mutlos und ängstlich. Ein Freund legt mir die Hand auf den Rücken und sagt: „Du schaffst das. Ich trau dir das zu. Das wird gut.“ Und ich kann wieder aufatmen und tanke Selbstvertrauen. Bestimmt fallen euch selbst viele solcher Situationen ein… Aber nicht nur zum Guten, auch zum Schlechten kann Sprache verändernd wirken. Mitte Januar starb der Danziger Bürgermeister, nachdem er von einem psychisch verwirrten Mann niedergestochen worden war. Viele vermuten, dass das politische Klima dazu beigetragen haben könnte. Denn im heftigen Streit zwischen Regierungspartei und Opposition waren in den vergangenen Monaten herabsetzende Äußerungen und verbale Entgleisungen beinahe an der Tagesordnung. Und auch bei uns sinkt die Hemmschwelle dessen, was sprachlich scheinbar noch in Ordnung ist. Wer sich z.B. auf facebook in manchen Kommentarspalten umschaut, dem kann ganz schummrig werden davon, was Menschen anderen im Schutz vermeintlicher Anonymität und unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit an den Kopf werfen.
„Suche Frieden“, fordert uns die Jahreslosung auf und spricht sogar von einer Jagd: Es geht um fokussierte, ausdauernde, manchmal vielleicht auch kräftezehrende Arbeit. Interessanterweise scheint das bei der Sprache zu beginnen. Im Kontext heißt es: „Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden. Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!“ (Psalm 34,14.15 Luther)
Meine Worte mit Bedacht wählen, weil ich mir bewusst bin, was sie bewirken können. Gutes über andere reden, auch wenn es mir Mühe macht. Aufbauend, unterstützend, ermutigend sein in dem was ich sage. Das wäre doch mal ein Vorsatz für den kommenden Monat.

Steffi Weinmann

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