Andacht Januar/Februar 2021

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„Macht euch keine Sorgen, sondern wendet euch in jeder Lage an Gott und bringt eure Bitten vor ihn. Tut es mit Dank für das, was er euch geschenkt hat. Dann wird der Frieden Gottes, der alles menschliche Begreifen weit übersteigt, euer Denken und Wollen im Guten bewahren, geborgen in der Gemeinschaft mit Jesus Christus.“ (Philipper 4, 6-7)

Warum beten wir überhaupt? Warum betest du? Betest du überhaupt? Was erwartest du von Gott? Was bringt’s? Ist es nicht Zeitverschwendung? Gott weiß eh schon alles.

Die gerade täglich gelesenen und gehörten Nachrichten über Corona lösen Hilflosigkeit, Wut, Mitleid und Angst in mir aus. Wenn dann Freunde und Bekannte erkranken, in Kurzarbeit sind, Familien den schwierigen Spagat zwischen Arbeit – Homeoffice – Homeschooling – Nachmittagsersatzprogramm leisten müssen, stelle ich mir immer wieder die Frage nach dem „Warum?“. Und ich stelle mir die Frage, kann ich etwas tun oder wahrscheinlich doch eher nichts? Wirklich nichts? Immer wieder denke ich an die Menschen, deren Schicksale, deren Nachrichten mich erreichen. Und ich beginne meine Fragen, meine Wünsche, meine Klagen, mein Unverständnis zu formulieren und fange an, mit Gott zu sprechen. Manchmal laut, manchmal leise, manchmal nur in Gedanken. Und wenn mir die Worte fehlen, schweige ich.
Im Philipper 4, 6-7 steht „macht euch keine Sorgen…“. Die lieben Sorgen, wer kennt sie nicht, wer hat sie nicht? Wir alle kennen gerade doch zu gut das bedrückende Gefühl der Unruhe und Angst. Die Gedanken, die in unserem Herzen Raum einnehmen und uns zermürben, die nagen, quälen, uns stressen und schlaflose Nächte zufügen.
Und Paulus kommt und sagt „macht euch keine Sorgen….“. Paulus möchte bestimmt kein Schönredner oder nerviger Optimist sein, der allem etwas Gutes abgewinnen kann. Ich denke eher was Paulus hier meint ist: Seid nicht voll von Sorgen. Lasst euch nicht beherrschen von ihnen und runterziehen und beunruhigen.
Die Sorgen werden getötet und der Glaube gestärkt durch eine konkrete Alternative und die lautet: Betet – „…sondern wendet euch in jeder Lage an Gott und bringt eure Bitten vor ihn.“
Kurz gesagt: Sorge dich nicht – sag es Gott. Das Gegenmittel gegen Sorgen lautet: Gott deine Sorgen im Gebet mitteilen.
Durch das Gebet kommt Gott mir nah – zum Glück…. Ich fühle mich nicht mehr so wütend und hilflos. Nicht immer ändern sich die Umstände, nicht jeder wird wieder gesund, nicht jede Arbeitslosigkeit löst sich in Luft auf, der Tod ist trotz Gebet Endstation hier auf der Erde. Wer betet erkennt auch Grenzen an und kann die Not beim Namen nennen. Und er hat eine Adresse für seine Klagen, muss sie nicht in sich hineinfressen.
Denn: wenn wir beten, dann haben wir unser Anliegen an die rechte Stelle gebracht. An die Stelle, an der die Sorgen am besten aufgehoben sind. Wir vertrauen uns einer höheren Macht an. Er kann, was niemand sonst kann. Wenn wir zu Gott beten, drücken wir damit unseren Glauben und Vertrauen aus und sagen: ich brauche dich. Ich vertraue dir in allen Dingen. Du bist Gott und weißt alles und siehst alles, ich bin nur ein Mensch.
Dann heißt es im Philipper 4, 6-7 noch „Tut es mit Dank…“. Dank als ständiger Begleiter im Gebet. Der Dank hält uns auf dem Boden. Ja, wir dürfen unser Herz ausschütten und uns „ausheulen“ bei Gott. Danken hilft uns aber auch, wieder die Perspektive zu wechseln. Wenn wir mit Danksagung beten, drücken wir bereits Zuversicht aus. Egal wie stark die Not scheint, es ist immer angemessen Gott zu danken, das Gute anzuerkennen, die Gnade zu sehen.
„Dann wird der Frieden Gottes, der alles menschliche Begreifen weit übersteigt, euer Denken und Wollen im Guten bewahren, geborgen in der Gemeinschaft mit Jesus Christus.“
Und der Friede Gottes wird dein Herz und deine Gedanken bewahren. Auf dem Gebet liegt ein Versprechen. Wenn du alles Gott sagst, dann ist es nicht nur so, dass er deine Sorgen wegnimmt, sondern es kommt auch etwas von Gott. Der Friede Gottes wird kommen und dich beschützen!
Damit hat sich dann vielleicht die Situation noch nicht geändert, aber ich habe Frieden im Herzen, werde gelassen, werde ruhig und bin dann oft viel besser im Stande Entscheidungen zu treffen, Dinge durchzustehen, Nöten zu begegnen. Ich weiß: Gott und sein Friede ist König meiner Lebensburg, komme was wolle.

Cristina Seibold

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