Tageslosung: 1. Mai 2017: „Seht, wie Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand.“ Jeremia 18,6
In der Oberstufe hatte ich Bildende Kunst vierstündig als Hauptfach gewählt. Ich habe mich immer gefreut, wenn es hieß, aus Ton etwas Plastisches erschaffen zu dürfen. Das Material fühlt sich in den Händen unglaublich faszinierend und angenehm an und er formt sich so, wie es meine Hände wollen. Schon als Kind war ich immer wieder in einem Töpferkurs – ich hob den Altersdurchschnitt in der Runde ziemlich an, aber es machte mir Freude. 🙂
Wenn ein Klumpen Ton einfach so auf dem Tisch vor einem liegt, sieht er unscheinbar und unbrauchbar aus. Doch sobald man ihn in die Hände nimmt und ihn formt, entstehen wunderbare Dinge. Schöne Formen und Figuren. Aber auch Kanten machen ihn interessant. Durch die formenden Hände wird der Ton zu einem ästhetischen und vielleicht auch zu einem nützlichen Gegenstand, z. B. zu einer Schale.
Manchmal kann der Ton bei der Bearbeitung reißen, trocken werden und brechen. Dann drückt man ihn mit viel Geduld wieder zusammen, befeuchtet ihn und setzt neu an. Aber weggeworfen wird er deswegen auf keinen Fall.
„Seht, wie Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand.“
Gott möchte uns wie Ton formen und an uns arbeiten. Auch wenn wir in seiner Hand reißen, oder noch nicht so sind, wie Gott möchte, bleibt er ein geduldiger Töpfer und wird uns nicht aufgeben, sondern fängt eben nochmal von Neuem an.
Da liegt es dann an uns: Lässt du es zu, dich von Gott zu formen? Überlassen wir uns den Händen Gottes und vertrauen drauf, dass er es gut machen wird?
Wir haben unsere Kanten und Risse. Es kommt ja nicht darauf an, perfekt zu sein. Gott ist der geduldige Töpfer, der aus allem was wir sind, etwas Gutes machen kann. Durch ihn werden wir alle zu schönen und nützlichen Tonfiguren und -Gefäßen. 🙂
Also: Lass dich formen!
Anna Bräuchle