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Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.“ | Ps 66,20 Wochenspruch 14.5. Rogate

Ein Song meiner Lieblingsband BAP lautet übersetzt: Wenn das Beten sich lohnen würde, was meinst Du wohl wie ich beten würde?

Natürlich hab ich den Song in den 80er Jahren lauthals mitgesungen, ohne das tiefe Mißverständnis dahinter zu erkennen. Ich ging – wie so manche Mitmenschen heute noch – davon aus, dass der Gott, an den wir Christen glauben so eine Art Wunsch-Erfüllungsmaschine ist. Ähnlich wie beim Sams mit seinen Wunschpunkten. Man darf sich allerlei Sinnloses wünschen, solange noch genügend Punkte im Gesicht des Sams kleben. Sind die weg, ist es auch mit dem Wünschen vorbei.

Gottseidank – im wahrsten Sinne des Wortes – „funktioniert“ das aber alles ganz anders. Und das tolle daran ist, es „funktioniert“ gar nicht im Sinne von: „Wunsch rein in das Gebet – Erfüllung kommt raus“. Das einzige und auch das einzig wichtige sagt uns aber der Monatsspruch im Mai aus Psalm 66 zu: Dass Gott mein Gebet erhört und dass er es in seinem liebevollen, gütigen Herzen bewegt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und was das jetzt im Alltag bedeuten kann?

Ganz schön viel. Heisst das doch, dass ich nie wirklich allein bin. Egal was ich angestellt habe, egal wie verzweifelt ich bin, egal wie viel Angst ich vor etwas habe. Gott ist immer an meiner Seite und ich kann ihm alles sagen, wie schräg das Ganze auch immer ist. Und er ist da. Und bleibt. Und hört zu. Er hat mich nicht aufgegeben und ich kann immer zu ihm kommen, egal was vorher war, egal wie lange ich kein Gespräch mehr mit ihm geführt habe.

Und er hört nicht nur zu. Nein, er bleibt auch anschließend an meiner Seite. Auch in den Momenten in denen ich scheinbar auf mich gestellt die unlösbare Aufgabe zu bestehen habe. In den Augenblicken in denen ich mich allein wähne ist er neben, über und in mir. Und kann mir dadurch Ruhe, Kraft und Gelassenheit schenken. Eine Geborgenheit, die man sonst höchstens von seinen Eltern kennt. Ein Gefühl tiefer Güte, das unsere Wege erleuchtet und unsere Schritte beschützt, egal wie finster das Tal durch das wir wandern auch immer ist.

Zu diesem Anlass kann ich als kleine Leseempfehlung nur Psalm 23 geben – da steht alles nochmal drin.

Volker Hühn
v-huehn@fes-stuttgart.de

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