Alles ist mir erlaubt
Wäre das nicht großartig, so ganz ohne Einschränkungen zu leben? In völliger Freiheit? Tun und Lassen, was dir in den Sinn kommt. Niemand und nichts würde dich aufhalten.
Lehn’ dich zurück und überlege:
Wie würde dein Leben aussehen, wenn dir alles erlaubt wäre?
Was würdest du anders machen?
Würdest du anders leben?
Würdest du anders handeln?
Wäre dein Leben ein völlig anderes?
Wie sähe die Welt aus, wenn jedem alles erlaubt wäre?
Wie sähe ein Leben aus – ganz ohne Einschränkung?
Welche Auswirkung hätte das auf meine Mitmenschen?
Einschränkung hört sich doch ein wenig negativ an. Doch mag ich mir eine Gesellschaft ohne Regeln, ohne Gesetze nicht vorstellen. Sofort kommt mir in den Sinn, dass dann womöglich das Recht des Stärkeren und Rücksichtsloseren herrschen würde.
Wie sähen unsere Seelen aus, wenn wir uns alles erlauben würden?
Wir haben genug Anschauungsmaterial von Egoismus und der Haltung: „Alles ist mir erlaubt – Punkt!!“
Im 1. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth steht:
Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich: (1. Korinther 6,12).
Paulus ermahnt in seinem Brief die Gemeinde in Korinth, dass Leben und Glauben zusammengehören. Ihm war es wichtig, dass wir zwar die Freiheit von Gott über uns, unseren Körper und unsere Seele zugesprochen bekommen, dass wir aber diese Freiheit in Verantwortung und in der Beziehung zu Jesus leben sollen. Es kann tatsächlich passieren, dass unsere Seele Schaden nimmt, wenn wir auf Kosten anderer leben.
Paulus möchte nicht, dass wir uns von Rücksichtslosigkeit, Süchten und Egoismus beherrschen lassen.
Dies zu beherzigen führt zu einem Leben in Freiheit: Konflikte können offen und fair ausgetragen werden. Alte Geschichten, die zwischen Menschen stehen, werden benannt und miteinander ausgeräumt. Verletzungen werden geheilt, Vergebung ist möglich und macht den Weg frei zum Aufatmen.
Petra Sturm (petracsturm@web.de)