Andacht Oktober 2023

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Monatsspruch September, Matthäus 16, 15: Jesus Christus spricht: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?

Passiert Ihnen das eigentlich öfter mal?
Dass Sie angesprochen werden, wie das eigentlich ist mit Ihrem Glauben? Glaubst Du an Gott? Oder: Was ist denn so toll an deinem Gott? Oder einfach nur: Sind sie gläubig? Oder auch: Du bist doch im CVJM, seid ihr da alle fromm?
Den Jüngern wird von Jesus eine noch konkretere Frage gestellt, als Sie ihm erzählen, wie die Menschen die ihn gehört und erlebt haben über ihn sprechen. Welche Namen sie ihm geben.
Der eine sagt dies, die Andere das, es wird behauptet Jesus sei Elia, oder Johannes der Täufer oder ein anderer Prophet.
In diese Erzählungen hinein stellt Jesus die Frage: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?
Da schwingt so viel mit. Kennt IHR mich, was wisst IHR eigentlich von mir. Und was sagt IHR wenn ihr gefragt werdet. Da geht es irgendwie auch um Loyalität, Treue, Vertrauen, Glaube.
Glaubt ihr, dass ich Gottes Sohn bin und getraut ihr Euch, dies dann auch zu erzählen, zu bekennen? Simon Petrus fasst sich ein Herz und antwortet: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!
Ich meine, was soll er auch sagen? Das ist, wie wenn der Metzger den Lehrling fragt: Magst du Fleisch? Wenn ich meinen Job behalten will, dann sag ich ja wohl, was der Chef hören will.
Ist Petrus überzeugt von der Wahrheit seiner Antwort? Und von den Konsequenzen? Wir wissen, dass er nur wenige Zeit später, im Leiden und Sterben Jesu durchaus von dieser strammen Linie abweicht und seinen Herrn verleugnet. Und wie wäre das mit uns heute, auf diese ganz konkrete Frage? Was sagst Du denn, wenn Du gefragt wirst, ob Du glaubst, dass Jesus Gottes Sohn ist?
Mir persönlich fällt es zunehmend leichter, meinen Glauben zu bekennen. Das liegt nicht so sehr daran, dass die bunte Vielfalt, an was die Menschen heute so alles glauben, enorm zunimmt und du mit dem Glauben an einen Gott besser dastehst, als wenn du Corona leugnest oder behauptest, der Klimawandel wäre eine Erfindung der Weltpolitik.
Es klingt mir selbst komisch, aber es ist eher das Gefühl, mit diesem Bekenntnis gebraucht zu werden. Als hätte die Welt Unverzagte nötiger wie noch vor kurzem. Was auch immer die Welt von meinem Glauben hat. Kann ich sie besser machen dadurch, dass ich sage: Ich glaube! Aber nichts tue im Sinne Gottes? Was will er denn von mir, heute, konkret, in dieser eigenartigen Welt?
Aber Jesus braucht dieses Bekenntnis von mir.
Darum hat er damals auch zu Petrus gesagt: Selig bist du, Simon; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein. Und so geschah es mit Petrus.
Ich bin gespannt, was er mit mir vorhat.

Oli Henke (sohenke@t-online.de)

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