Andacht Oktober 2024

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Fürchtet euch nicht. Wartet ab und seht, wie der Herr euch heute retten wird. (2. Mose 14,13)

„Wie soll es nur weitergehen? Ich kann nicht mehr! Ich habe einfach keine Kraft mehr! Jetzt ist alles verloren, jetzt ist alles aus!“ So klagten und weinten die Israeliten. Sie waren aus Ägypten ausgezogen, weg von der Unterdrückung, raus aus der Sklaverei, aus der Fremdherrschaft. Doch als der Pharao realisierte, dass die Israeliten tatsächlich sein Land verließen, verfolgte er sie mit seiner Armee. Die Israeliten waren nun gefangen: Verfolgt von der ägyptischen Armee, gab es keinen Ausweg, denn vor ihnen lag das Meer! Sie bekamen schreckliche Angst und schrien verzweifelt um Hilfe!
In die Enge getrieben, in der wir aus menschlicher Sicht keine Perspektive mehr haben, kommt die Angst wie eine große Welle auf uns zu. Ohnmächtig und hilflos überfällt sie uns. Oder lähmt die Angst uns so, dass wir nur noch unseren eigenen engen Blick haben?
Die Israeliten jedenfalls standen voller Panik vor dem Schilfmeer. Das Meer gilt in der Bibel als sehr bedrohliches Element, als Symbol für Chaos, Ausgeliefertsein und Verlassenheit. Angesichts dieser Bedrohung, den Feind im Nacken, das unheilvolle Meer vor ihnen, sprach Mose zu dem Volk:
„Fürchtet euch nicht! Wartet ab und seht, wie der Herr euch heute retten wird!“
„Fürchtet euch nicht!“, wie oft wird uns das in der Bibel zugesprochen! Das heißt doch Menschsein ist mit „Angst haben“ verbunden. Es gehört zum Leben, immer wieder in schwierige oder scheinbar ausweglose Situationen zu geraten.
Wer von uns kann denn sagen, ich kenne keine Angst?
„Fürchtet euch nicht, wartet ab und seht, wie der Herr euch heute retten wird!“ Was für eine Zusage und was für eine Erfahrung, die die Israeliten damals am Schilfmeer machen durften. Darum wird die Geschichte dieser Rettung auch seit Jahrhunderten in den jüdischen Familien weitererzählt!
Aber was, wenn meine Angst und meine belastende Situation nicht so schnell verändert wird? Wenn mein Gott mich nicht heute daraus errettet? Ist das nicht oft auch unsere Erfahrung? Dass unsere Nöte sich über längere Zeit erstrecken und manchmal auch nicht enden wollen?
Für mich ist das oft schwer auszuhalten, wenn ich sehe, wie Menschen leiden und Gottes Hilfe fern zu sein scheint. Da frage ich wie die Jünger, die mit dem schlafenden Jesus im Boot voller Todesangst im Sturm rufen: „Meister, macht es dir gar nichts aus, dass wir umkommen?“ Jesus fragt darauf: „Warum seid ihr so ängstlich? Habt ihr immer noch keinen Glauben?“ Und ich antworte: „Ja, ich bin ängstlich und mein Vertrauen ist oft klein.“ Es tröstet mich, dass diese Erfahrung die Jünger und die Psalmbeter in vielen Psalmen mit mir teilen: „Ich rufe zu Gott, damit er mich doch endlich hört!“ (z. B. in Psalm 77)
Wie gut, dass es Menschen gibt, die unsere Ängste und Nöte verstehen und wie gut, dass es Menschen gibt, die uns zusprechen: „Fürchtet euch nicht, wartet ab und seht, wie der Herr euch retten wird.“

Christine Hirzel (christinehirzel@aol.com)

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