Monatsspruch Oktober
„Ehre Gott mit deinen Opfern gern und reichlich, und gib deine
Erstlingsgaben, ohne zu geizen.“ Jesus Sirach 35,10
Oh je!
So ein Text als Monatsspruch, welcher nicht mal in der „normalen“ Bibel zu finden ist.
Doch mich hat er gepackt.
Den Geiz in mir, den kenne ich schon.
Mein Kind hat eine Prüfung bestanden und ich hole den zweitbesten Sekt aus dem Keller.
Der Hintergedanke dabei: Es könnte noch einen wichtigeren Anlass geben und dafür will ich den Besten zurückhalten.
Ein Freund gab mir den Rat: Nimm einfach den Besten. Beim nächsten Anlass hast du unter den verbleibenden Flaschen immer noch eine Beste.
Oder die edle Süßigkeit, welche wir zu einem Besuch auswählen. Es sind meine Lieblingspralinen. Geize nicht. Nimm einfach das Beste.
Ich weiß. Ich habe die Kritiker schon im Ohr. Und was ist, wenn dann tatsächlich der große Moment kommt; dann stehst du da.
Ich bleibe dabei. Gott will keine Geizhälse.
Ich erlebe dies bei mir, wenn ich jährlich meine Überweisungsformulare für die Spenden ausfülle. Dieses Geld, diese 10%, haben mir noch nie gefehlt.
Im Gegenteil. Ich wurde freier, weil ich mir keine Gedanken mehr machen musste, wie ich es anlegen soll. Zinsen gibt es sowieso keine mehr. Dieses „Sorgen und Kümmern“ war ich los.
Oder die Überwindung das Lieblingshemd für Afrika zu spenden, die wunderschöne Postkarte für einen Geburtstagsgruß zu verwenden, Zeit zu spenden dem Anrufer, obwohl ich mich gerade ausruhen wollte.
Wer in sich hineinhört, erkennt am besten seine wunden Punkte, bei denen mich der Geiz packt.
In der neueren Übersetzung der „ Guten Nachricht“ heißt der Vers:
„Ehre den Herrn durch großzügige Opfergaben, sei nicht kleinlich mit dem Besten vom Ertrag deiner Arbeit.“
Es tut schon weh, das Beste vom Ertrag meiner Arbeit wegzugeben.
Aber wenn ich erlebe, dass Gott in mir den Geizhals besiegt hat, dann macht mich das unheimlich frei.
Also: Gebt gern und reichlich. wir haben einen so großzügigen Herrn.
Bernd Hirzel